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Pressemitteilung des OV Germersheim
11.02.2005

Antrag auf Einstellung der Planung zur Erweiterung des Obdachlosenunterkunfts im alten Hafen

 Sehr geehrter Herr Bürgermeister Hänlein,
die GRÜNEN-Fraktion bittet um Aufnahme der beiden unten stehenden Anträge auf die Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung.

Antrag auf Einstellung der Planung zur Erweiterung des Obdachlosenunterkunft im alten Hafen

Der Stadtrat möge beschließen, die Obdachlosenunterkunft im alten Hafen nicht zu erweitern.

Begründung:

Eine Vergrößerung der Obdachlosenunterkunft, die bereits jetzt einen sozialen Brennpunkt darstellt, würde zahlreiche Probleme nach sich ziehen.

Zum einen handelt es sich beim alten Hafen um ein Gebiet, das sich auf dem Wege zu einer positiven Veränderung befindet. Ein solches Gebiet zusätzlichen Belastungen auszusetzen wäre eine Fehlentscheidung.

Zum anderen würden sich die Reintegrationschanchen der Bewohner der Obdachlosenunterkunft steigern, wenn diese nicht in noch größerem Maße als bereits jetzt Suchtproblemen und Gewalt ausgesetzt werden.

Eine Erweiterung der Obdachlosenunterkunft im alten Hafen würde zudem zu einer weiteren Ausgrenzung der Germersheimer Obdachlosen führen. Anstelle diese Menschen an den Rand zu drängen, sollte verstärkt über mögliche Hilfsangebote nachgedacht werden.

Es gilt weiterhin unbedingt zu vermeiden, dass obdachlose Familien mit Kindern in der Obdachlosenunterkunft untergebracht werden. Die Entwicklung von Kindern würde durch ein derart schwieriges soziales Umfeld stark beeinträchtigt.

Antrag auf Einrichtung einer minimalen sozial-pädagogischen Betreuung der im Obdachlosenheim im alten Hafen wohnenden Menschen

Der Stadtrat möge ein Konzept zur Betreuung der in der Obdachlosenunterkunft im alten Hafen wohnenden Menschen entwickeln.

Begründung

Manche Bewohner der Obdachlosenunterkunft wohnen dort schon seit langer Zeit, teilweise seit mehreren Jahren. Für diese Personen gibt es momentan keine adäquaten Hilfsangebote. Eine Betreuung durch einen „Lotsen“ könnte entscheidend zur Verbesserung der Situation der Bewohner des Obdachlosenheims beitragen.

Auch eine nur zeitweise Präsenz einer Betreuungsperson könnte das in der Obdachlosenunterkunft herrschende Klima positiv beeinflussen und damit beispielsweise Sachschäden durch Gewalteinwirkung verhindern oder Konfliktsituationen entschärfen.

Eine Betreuungsperson könnte zudem Selbsthilfekräfte bei den Bewohnern aktivieren und, wenn sie den Wunsch zur Veränderung der Lebenssituation bei einem Menschen feststellt, diesem mit fachlichem Rat zu Seite stehen. Es steht zu hoffen, dass die Obdachlosenunterkunft auf diese Weise für einige wieder zu dem wird, was sie sein sollte: ein Provisorium und keine Endstation.

Für Rückfragen steht Ihnen die Fraktion unter der E-Mail: ovgermersheim@gruene-germersheim.de gerne zur Verfügung